Tag 10

Die vergangene Nacht wartete mit Besonderem auf. Wanderfreund Kuno Wimmerzahn tat nie dagewesenes. Ohne Harndrang begann er seinen Schlafsack zu öffnen und sich förmlich zu entblößen. Es war einfach zu warm. Kuno tut Derlei niemals freiwillig! Die Mütze allerdings behielt er auf. Beim Aufstehen trafen wir direkt vor dem Zelt UNSER Wetter vergangener Jahre wieder. Welch Freude. Spontan luden wir es zum Frühstück ein. Es gab viel zu erzählen. Die Entschuldigungen wetterseits bezüglich der Urlaubsvertretung und der Auslandstermine ließen wir gelten. Wetter wollte uns ab sofort für einige Tage begleiten. Wir sind sehr froh, nun zu Dritt unterwegs zu sein. Alte Freunde zu treffen ist immer wieder schön.

Erste Pause heute auf dem Kirchplatz von Groß Döllen. Eine evangelisch finanzierte Doppelsteckdose lud uns und unsere Technik zum verweilen ein. Es kam wie es kommen sollte, wir kamen ins Gespräch. Verwechselung mit anderen Weitwanderern, welche in diesem kleinen Ort offensichtlich bekannter sind als wir, führten zu intensiven Gesprächen. Eine herrlich bunte Konversation. Die Akkus waren mit elektrischer Energie geladen unsere Blasen mit den Restbeständen bayerischen Hopfenlabsals gefüllt. Der Aufbruch zum Dorfrand war dringend angezeigt. Wir verließen dieses schöne Dorf im Laufschritt.

Auf einer unbefahrenen Landstraße kamen wir mit hoher Geschwindigkeit voran. Uckermark und Schorfheide umgaben uns.

Wir haben dies, gepaart mit unserem neuen und alten Freund Wetter, sehr genossen. In Storkow ließen wir uns auf dem Dorfanger nieder und luden uns gegenseitig zu Brathering ein. Die verwöhnte Dorfkatze verschmäte die Gräten.

Mit erbetteltem Wasser brauten wir einen vortrefflichen Kaffee und schoben uns weiter in Richtung Havelland. Blähmägen vor uns hertragend stöhnten wir uns die folgenden Kilometer dahin.

Wir durften für Stunden einen alten Truppenübungsplatz in Treideltechnik durchqueren. Schweres Geläuf aber tolle Natur, Heidelandschaft, Wasserläufe. Die Wasserläufe galt es häufig zu durchqueren. Bei einer Durchquerung haben wir uns für eine Pause entschieden. Hier waren folgende Punkte zu erwähnen: Bierkühler lief auf Hochtouren, ein Balanceakt war zu absolvieren,

Pediküre!

Ein JAÜB (Jagdausübungsberechtigter) durchbrätterter spratzend plötzlich die Furt, stoppte unmittelbar und versuchte uns ernsthaft Angst zu machen. Nicht vor Corona, nein vor Lupus Lupus. Der erfahrene Weltenbummler weiß hier sofort wie mit dem bösen Wolf umzugehen ist. Nadel und Faden und Wackersteine hatten wir dabei. Die wenigen noch vor uns liegenden 15 km des Tuppenübungsplatzes durchtreidelten wir, ganz ohne Sorge vor Meister Isegrimm, schwitzend.

Wir erreichten einen wie immer vortrefflichen Lagerplatz. Die schon mit Camper anwesenden Berliner wurden kurz begrüßt. Danach der einstudierte Ablauf von Errichtung der Unterkunft und dann dringend notwendige Körperkultur im Havelstrom.

Abendessen gemeinsam mit den interessanten Berlinern. Schöne Konversation, Schöne Natur, Schönes Essen, Schönes Schön. Den Muttis wurde natürlich auch zu ihrem Tag gehuldigt. Texten und ab in die Koje.

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