Tag 8

Der Tag startete besser als prognostiziert. Erwartet war Regen ab 2:00 Uhr, bekommen haben wir eiskalte Morgensonne, eine klitschnasse Wiese und 10 gerüherte Eier auf Speck und Zwiebeln. Wir nehmen was die Umme uns ermöglicht. Im Moment des Losrollens gab das Rad ein unbekanntes Schlurfgeräusch von sich. Platten! Gehört dazu. Schnell gewechselt.

Das Wetter wartete mit Allem auf. Am Ortseingang von Wriezen Honig gekauft und den einsetzenden Regen begrüßt. Wenige hundert Meter später wartete bereits ein Kaffeeautomat auf unser Kleingeld. Wir waren also guter Dinge (Noch!!!!).

Wir bewaffneten uns mit der Regenburka und schritten voran auf den Marktplatz der so genannten „Hauptstadt des Oderbruchs“. So hemmungslos mit offen Mündern glotzende Menschen haben wir noch nie erlebt. Krass, man hatte das Gefühl denen läuft gleich der Speichel aus dem Mund. Ja, wenn man bekannt aus Funk und Fernsehen ist, muss man sich wahrscheinlich an diesen Anblick gewöhnen. Die Kehrseite der Prominenz.

Wir schoben im Dauerregen den Damm der alten Oder entlang.

In Altranft gab uns ein Schild auf Mittagstisch Hoffnung. Wir folgten, suchten, fanden. Unsere Unverschämtheit zahlte sich aus und wir durften Indoor speisen.

Mit Bier und heißem Kaffee!!!!!!!! Das war ganz klar eine Lebenserhaltende Maßnahme mutiger Menschen, welche bitte nicht verpetzt werden sollten. Das Schlimmste ging somit augenscheinlich an uns vorrüber (blau ist übrigens Schnee!).

Gut gefüllt und frohen Mutes schritten wir Richtung Bad Freienwalde (Oder). Benzin für Grog getankt und Stoffwechselprodukte leidenschaftlich entsorgt.

Bad Freienwalde (Oder) zeigte sich freundlich aufgeschlossen. Interessant wie auf so wenigen Metern Kultur ab oder zunimmt.

Wir bunkerten Lebensmittel. Beim Versuch den Parkplatz des Discounters über eine wahrlich steile Rampe zu verlassen, hätten wir fast die ersten beiden Todesfälle beim Schuppkarrenweitschieben verursacht. Wir haben arschknapp überlebt. Wenn die Umme nicht mehr vorwärts will sondern auf Grund der Erdanziehung wieder zurück, wird sie zum unkontrollierten Geschoß. Der Zaunpahl verhinderte Schlimmes/Schlimmstes. Betreten Witze machend redeten wir uns die Situation schön. Wo wir hobeln fallen Späne.

Hier sollte ein Video stehen. Hammwar nisch.

Unser Weg führt über einen kleinen Umweg zu einer alten Bahnbrücke über die alte Oder. Danebentreten wäre tötlich. Da sieht man dann auch alt aus.

Das Wetter war wieder wohlgesonnen (kein Schneefall, wir sind genügsam). Den alten Oderbogen durchschiebend sahen wir am Firmament, dass wir einen minimalen Korridor der Niederschalgsfreiheit erwischt hatten. Was links und rechts von uns abging war Weltuntergang.

Ganz verschont blieben wir nicht, aber es ergab sich mal wieder ein sicherer Unterstand. Wer fleißig schiebt gewinnt.

Jetzt lag vor uns die gefürchtete „Rampe von Liepe“. Wir wuchteten uns aus dem Oderbruch auf die glaciale Platte der Schorfheide. Vorne Ziehend und hinten Schiebend überwanden wir die wenigen hundert Höhenmeter. Der höchste Punkt unserer Tour war damit erreicht und es galt darauf eine Grog zu nehmen.

Voll verboten

Endlich Abendsonne, Klamotten trocknen, Körperhygenie und Bohnensuppe mit Kassler zubereiten.

Beim Schreiben im Zelt ist es zuträglich, drei Jacken, 1-2 Mützen, sowie Kaputze aufzuhaben und dabei im Daunenschlafsack zu liegen. Muckelige Grüße.

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