Wann wird mal wieder richtig Sommer???? Die Sonne scheint uns dieses Jahr mit maximal 4 Grad aus dem Hintern und dummerweise auch vom Himmel. Wir sind froh wenn wir diese Tour mit allen Greifrudimenten (Zehen inbegriffen) am Mann beenden können. Die Ohrläppchen sind schon lange abgeschrieben. Kalt. Kalt. Kalt. Kalt. Zwischendurch Gewitter, Sturm, Starkregen. Wir machen das Beste daraus.
Haben uns heute morgen für ein Frühstück im Windschatten des Zeltes entschieden. Das war gut so. Aufbruch um 8:30 Uhr. Der Weg führte entlang der Spree, juchheee. Es folgten jede Menge weitere Spreejuchheesssss. An der Karsdorfer Schleuße beschlossen wir diesem Quatsch den Garaus zu machen und wendeten uns nordwärts. Wetterunbilden waren zeit- und ortsunabhängig allgegenwärtig. Plötzlich ergab sich die Möglichkeit nach Warschau abzubiegen, jedoch blieben wir unserer Tour verpflichtet.
Beim Fleischer in Briesen/Mark erlebten wir ein kulinarisches Hochlicht. Schweinebraten ansSchmalzgeschwängertem Rotkohl. Draußen in der Hundskälte konnte man das Leckerli gar nicht so schnell hinunterschlingen wie es kalt wurde.
Den erträumten Espresso erhofften wir uns am EDEKA. Auch eine finstere Wetterfront ließ uns den üblichen Mittagsschlaf vergessen. Ihr könnt Euch vorstellen was Kuno für eine Fresse zog. Wieder nix mit SPA & ChiChi. Nahe der Oder-Neiße-Friedensgrenze war während des Einkaufes draußen Polen offen. HalloJulia. Draußen auf dem Parkplatz brauchte man Gummistiefel. Wir drehten also noch die ein oder andere Runde und bestaunten das Angebot.
Weiter Richtung Norden. Auf der suche nach einem sonnenverwöhnten und windschattigen Mittagsschlafplatz. Dieser war nach ein zwei Kilometern unter einer Energieautobahn gefunden.
Lediglich seine halbwertzeit war von sehr kurzer Dauer. Das Helle schlürften wir tatsächlich nur entspannt bis zur Hälfte. Vor dem nächsten Sturzregen war horizontaler Erholungsprozeß wichtiger als Hopfengenuss.
Bei uns glücklicherweise nur Nieselregen. Der Sturzregen 500 m entfernt mit Blitz und Donner. Krass.
Wir folgten einer herrlichen von der Eiszeit geprägten Landschaft auf einer alten Bahntrasse.
Die Bahntrasse war glücklicherweise bereits in 70er Jahren umgewidmet worden und somit von schönen, blühenden Hecken gesäumt. Diese schützten uns vor den sibirisch anmutenden Stürmen. Es war später Nachmittag und die lebendserhaltende Maßnahme mehrerer heißer Grogs wurde existenziell. Über die Felder konnten wir das Phänomen der Winderrosion livehaftig miterleben. Der Lebenserhaltung Rechnung tragend, retteten wir uns zum Wasser bunkern auf einen Friedhof bei der Komturei Lietzen. Denn Grog und Nudeln ohne Wasser sind Scheiße.
Im Antlitz des nahenden Weltunterganges unterboten wir unseren Rekord des Zeltaufbauens um Stunden. Danach (Achtung: Homage an Fredl Fesl) im Nieselregen wuschen wir uns der Liesel wegen.
Kochen im Vorzelt bei Horizontalregen und flachgelegtem Zelt. SCHEIßHUNDEKÄLTE!!!!! Die gerade neu gekaufte Rumflasche zeigt schon wieder 23:59 Uhr während wir schreiben
Die Uhrzeit selbst hingt deutlich hinterher. Nunja, morgen können wir eine neue „kubanische Glasuhr“ kaufen. Dann laufen die Uhren für eine kurzen Moment wieder synchron.
Uns übermannt das Gefühl der gefrorenen Wortlosigkeit. Liegst am Rum?! Gut machen. Nach 37 km darf man auch wiedermal einen Grog trinken.
Im Januar Zelten ist für Jungs!
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