3:38 Uhr war Uhrvergleich. Selbst für uns, eindeutig zu früh. Die Vögel in der nahegelegenen Sumpflandschaft hatten mit dieser Uhrzeit kein Problem. 5:38 Uhr war dann Warmstart. Also raus aus den warmen Schlafsäcken und rauf auf die Piste. Der Morgen beschenkte uns reich mit einer renaturierten Polterlandschaft, welche voll mit allerlei Vögeln bevölkert war.
Über mittels EU-Fördermittel ausgebaute Landwege zog es uns nach Dargun. Zu einem bereits gedeckten Frühstückstisch beim örtlichen Mehlveredler. Auf Nachfrage wird man vom Ureinwohner eher zum Supermarkt-Bäcker als zum Handwerksmeister geschickt. Der herbeidonnernde Durchgangsverkehr war deutlich an unseren straßenseitigen Hüftknochen zu spüren. Als Fußgänger konnte man hier die real gefühlte Sicherheit auf dem Trottoir spüren. Die LKW-Fahrer leisten hier Millimeterarbeit. Glücklicherweise konnten wir am Ende der Stadt wieder in die Pampa abbiegen. Der vor uns liegende Hügel war der Berg Sinai , so verrieten uns zwei stoppende Handwerker mit dem Hinweis „Wisst Ihr eigentlich wo ihr hinlauft?“ „Das ist kein Blödsinn, der heißt wirklich so“.
Die nächste Sehenswürdigkeit war die Zugbrücke über die Trebel.
Dort kurze Rast und Fachsimpelei mit einem Petri-Jünger.
Dem vorprogrammierten Weg folgend, standen wir schon wieder in einem Adventure-Park. Fluchend und kämpfend durchschoben und durchdrugen wir auch diesen Scheiß. Voller Vorfreude und Bärenhunger im Bauch strebten wir der Stadt Triebsees entgegen. Die weithin sichtbare, monumentale Stadtkirche ließ bereits von weitem kulinarische Genüsse verheißen.
Aber weit gefehlt. Alles tot hier nach der Wende. Der Markt total ausgestorben. Ein Versicherungsvertreter, eine Sparkasse und ein Blumenladen waren die einzigen Gewerbetreibenden. Auf der Umgehungsstraße haben wir dann bei Lidl Proviant geladen und bei der Filialbäckerin noch Süßigkeiten und Heißgetränke zu uns genommen. An besagten Umgehungsstraße rasteten wir und schlugen unser Pausenlager zum Powernapping auf. Herrlich geschlafen. Das Rauschen des Durchgangsverkehrs erinnerte schon an die Ostsee. Ein besorgter Mitbürger empfahl uns die örtliche Pilgerherberge. Wir zeigten auf die Umme mit dem Kommentar „Alles vorhanden“.
Mit Claudia vereinbarten wir Eixen, Restaurant Schmugglerkrug als Liftstation. Mit hopfnungsvollen Gedanken an ein Abschlussbier nahmen wir die letzten 14 km in Angriff. Die Wege waren ausgezeichnet. Jedes kleine Dorf wartete mit einem Gutshaus auf, ansonsten will man dort nicht tot über dem Zaun hängen.
Selbstverständlich hatte die Kneipe Schmugglerkrug geschlossen und wir kehrten in das Buswartehäuschen gegenüber ein.
Anstatt des erhofften Kneipenabendbrotes nahmen wir uns einen 1 kg Joghurtbecher zur Brust. Auch geil. Wir hatten kaum die Umme entladen und gegen Diebstahl gesichert, kam Claudia, James Bond like, in den ZOB von Eixen geschlittert.
Quietschende Reifen, hupen und das Dorf war in Aufruhr. Also nichts wie weg und ab nach Prerow.
Auch heute standen wieder 49 km auf der Uhr, das ganze vor 19 Uhr mit Potential nach oben. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die technischen Entwicklungen der Umme 4.0 zufriedenstellen sind, allerdings ist noch Verbesserungsbedarf vorhanden. Dies werdet Ihr in einem separaten Beitrag lesen.
Haben fertig. Schön wars!!!
Schreibe einen Kommentar