2019 – Die Welt entwickelt sich!

So, für alle ehemaligen Freunde und die, die es noch werden wollen hier ein kurzer Zwischenbericht:

„Umme 4.0“ in der Endfertigung

Zu Fuß an die Ostsee 2019 – Die Welt entwickelt sich!

Verdammt, es ist schon Mitte Mai und wir immer noch nicht in der Spur. Seid Euch jedoch versichert, die Füße scharren schon und der liebevoll „Umme“ getaufte einrädrige Dreiseitkipper trägt nun, nach unzähligen ingenieurtechnischen Modifikationen, den Namen „Umme Vier Punkt Null“.

Etwa einen Umlauf der Erde um die Sonne brauchte es, um die Ergebnisse und Erfahrungen der letztjährigen Tour in die Tat um zu setzen und den neuesten Stand der Dreiseitkippertechnik abbilden zu können.

Hierzu nun ein Sachverständigen-Interview mit dem sachverständigen, jedoch in der Sache nicht immer verständlichen Prüf-Ingenieur Kuno zur sachlichen Verständigung der Vergegenständlichung der Sache „Umme 4.0“:

Dipl.-Ing. Kuno´s Einlassungen zum Projekt „Umme Vier Punkt Null“

Die Redaktion: Herr Dipl.-Ing. Kuno, sie gelten hemisphärenübergreifend als Mutter des modernen Dreiseitkipperschiebens. Was nur leistet ihnen Jahr für Jahr geistigen Beischlaf, um an einer gewöhnlichen handelsüblichen Schubkarre immer noch etwas zu optimieren.

Dipl.-Ing. Kuno: Auch bei einem so alten Werkzeug wie einer Schubkarre gibt es noch Potential. Das war zumindest der Ansatz für Umme 4.0.

Die Redaktion: Weil man aus Erfahrung klug wird oder weil es ja sons nichts zu tun gibt?


Dipl.-Ing. Kuno: Auf unserer Tour 2017 hatten Plamen W. aus D. und ich wiederholt Probleme mit der Bereifung. Bereits am 2. Tag ging der Schlamassel mit einem echten Plattfuß los (Abb.1), gefolgt von einem spektakulären Reifenplatzer in Südbrandenburg (Abb.2) bis wir dann hinter Potsdam, nach Kontakt mit einem Igel (Abb.3) in Marquart auf Vollgummi gesetzt haben. Grundsätzlich ist ein Vollgummirad eine super Erfindung. Wenn allerdings zwei Verrückte die Schubkarre artfremd missbrauchen und Kilometer damit nur so abspulen, dann hat man teilweise das Gefühl, dass der Reifen „klebt“.

Die Redaktion: Herr Kuno verstehe ich sie richtig, sie sprechen tatsächlich von anpappen, festbacken, zusammenkleistern? Das ist mir doch etwas zu klar und zu verständlich. Können Sie unseren Lesern nicht etwas mehr Einblick in die Tätigkeit ihrer Ingenieur-Synapsen geben und es „technisch“ herleiten?

Dipl.-Ing. Kuno: Nun gut, Sie haben es so gewollt: Um die Fahreigenschaften und vor allem die Federeigenschaften eines Vollgummirades zu verbessern, ist der Gummi relativ weich, das führt zu Walkarbeit, welche den Reifen warm und das Schiebegefühl zäh macht. Vernünftige Mäntel für die Schubkarre mit Durchfahrschutz gibt es nicht. Des Weiteren hat man mit dem kleinen Rad nicht die besten Rolleigenschaften. In der ein oder anderen alkoholgeschwängerten Nacht entwickelte sich die Idee von einem einachsigen Dreiseitkipper mit großem Rad. Es sollte ein herkömmliches 26“ Vorderrad vom Fahrrad eingesetzt werden.

Die Redaktion: Ein herkömmliches 26er, weil gutes Rad teuer ist?

Dipl.-Ing. Kuno: Zum Einen weil es da ist, also im Fundus unbegrenzt vorrätig, und zum Zweiten, weil die Größe nicht beliebig erweitert werden kann.

Die Redaktion: Wie lassen sich derartige nicht werkseitig vormontierte technische Innovationen umsetzen? Der Markt oder das Internationale Zwischennetz bieten sicher keinerlei Adapter nach TGL, DIN- oder ISO-Norm an?


Dipl.-Ing. Kuno: Korrekt. Mein Dank gilt hier der Schmiede-Schlegel aus der Friedrichstadt und Peter von der Ahornstraße. Beide haben bei der Umsetzung der Idee aktiv unterstützt. Herr Schlegel und sein Team hatten bereits die Revolvergriffe geschweißt und waren auch bereit die Radaufhängung zu entwickeln und zu fertigen. Die Revolvergriffe wurden 2017 entwickelt um auch einhändig schuben zu können. Sie wurden auf Grundlage des ersten Modell aus Holz in Stahl gefertigt und mit dem Rahmen verschraubt. Allerdings gab es da noch leichtes Spiel, was jetzt bei der Überarbeitung beseitigt werden sollte. Peter hat die Sch(w)eißarbeiten übernommen.(Anmerkung der Redaktion: Das Einhandschubben ist die hohe Schule der Zunft und kann weltweit nur von zwei Enthusiasten praktiziert werden (Kuno & Plamen). Hintergrund: Popel, Spinnweben, Mücken, Schlübber in der Riefe etc. erfordern hin und wieder eine freie Hand.)

Die Redaktion: Vielen Dank Herr Dipl.-Ing Kuno, wir wünschen ihnen und Plamen W. aus D. allseits guten Weg bei der Rückbesinnung auf den klassischen pneumatischen Reifen.

Hier nun einige Bilder von der Idee über den Prototypen bis zum fertigen Modell …

Entwurfsphase: Technische Zeichnung 1 (biergeschwängert auf Kneipenserviette)
Technische Zeichnung 2 (ebenda)

Nacksch gemachte Schubbi mit Testkonstruktion
Peter bei der Sch(w)eißarbeit: Thermisches
Fügeverfahren nach DIN 8580 Hauptgruppe 4 Teil 6, Anpapsen der Revolvergriffe
Entwickelte, gefertigte und geschweißte Radaufhängung durch Schmiede Schlegel.
Farbgrundierung Chassis
Die Haptik ist schon entscheidend, damit die Umme gut in der Hand liegt
Mit Endlackierung in „Architektenblau“ (RAL 7040 oder so)
Umme 4.0 auf Probewanderung
Proviant ist ALLES!
Guter Belag – entspanntes „gleiten“ (siehe Gesichtsausdruck)

Loser Belag & leichte Steigung = zielorientierter Gesichtsausdruck
Missbrauch der Umme 4.0 als Bar/Tresen, perfekt!
Morgenerwachen
Kuno im Ruhezustand, Umme 4.0 in Hab-Acht-Stellung

Nun denn, der Countdown läuft. Noch 8 x schlafen und dann wird´s schön. Die Vorbereitungen sind in der Endphase. Warmstart ist am 23.05.2019 abends. Routeninfos folgen hier im Blog.

Kuno & Plamen


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Kommentare

6 Antworten zu „2019 – Die Welt entwickelt sich!“

  1. Avatar von Karl
    Karl

    Na dann mal viel Spaß, nicht zu viel Regen und keine Blasen an den Füßen.

  2. Avatar von heike 1.0
    heike 1.0

    Ich hau mich weg – herrlich… bin gespannt…

  3. Avatar von Jens Thiede
    Jens Thiede

    Respekt: Das Laufen mit den für lange Zeit angewinkelten Armen wird bestimmt eine spezielle Sache. Na dann mal los und viel Freude.

    1. Avatar von Plamen
      Plamen

      Danke, Freude wird sein!
      Mit den angewinkelten Greifrudimenten fällt man in Brandenburg und Meck-Pomm wenigstens noch auf. Mit ausgestrecktem vielleicht nicht immer. 😉

  4. Avatar von Isch
    Isch

    also Urlaub ist das aber nisch…. Have fun!

    1. Avatar von Plamen
      Plamen

      Dito! Das ist viel mehr als nur Urlaub. 🙂

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