Tag 3

Wie all denen bekannt sein müsste, die des Öfteren unterwegs sind, ist Tag 3 immer etwas zäh. So begann auch unser „Tag 3“: Start kurz vor Gorden Staubitz um 4:30 Uhr. Frühstück in Gesellschaft von 2,83 Millionen Mücken und Gnitzen (oder so ähnlich). Los ging es 5:30 Uhr. Wir liefen beide noch nicht ganz rund. Wunderschöne Morgenstimmung mit Sonnenaufgang. Doch dann: Bei Tageskilometer 5 komma 0 ein Schuß gleich dem aus einer doppelläufigen Weidmannsbüchse. Laut und nah – Gänsehaut! Verstörte Blicke kreuzten sich. Was war geschehen?


Der Mantel war den Belastungen nicht gewachsen und hat uns seine Unterstützung versagt. Glücklicherweise waren wir gerüstet. Wir wechselten Mantel und Schlauch, pumpten was das Zeug hielt, vergaßen jedoch zu beten. Es rollte wieder nordwärts. Währenddessen entspann sich ein hitziger Disput in wie weit die Ergebnisse der gestrigen Taskforce bezüglich der Reifen-/Radwahl richtig waren. In diesem Moment waren wir noch mit dem Ergebnis „pro Spannung“ konform. Allein der neue Schlauch hatte Probleme mit Inkontinenz.

Was für eine braunes Stoffwechselendprodukt!!!!

Der folgende, uns aufgedrängte Zyklus hieß: 1000 m leidliches Rollen / 13 min pumpen.

Unser Zwischenziel lag drei komplette Zyklen entfernt. Wir versuchten neben Kaffee und Backwerk dem Problem Herr zu werden. Leider war der Kleber einer natürlichen Melioration anheim gefallen. Der alte Zyklus kam wieder zur Anwedung. Wir machten Bekanntschaft mit Einheimischen, borgten uns die Vulkanisierlösung und bekamen neben netten Gesprächen auch noch Bier geschenkt.

Ab jetzt lief es wie frisch aufgepumpt.

Neben der unten stehenden Warnung vor dem Wolf gab es leider keine Warnung vor dem Horizontalhagel. Doch nach zwanzig Minuten in Kauerstellung  unter dem Poncho, war es vorbei.

Bis zur Mittagspause in einer Schutzhütte zog es sich. Danach waren die Akkus frisch aufgeladen und wir eilten Richtung Dahme/Mark. In Dahme Schankwirtschaft besucht, gegessen, Potsdamer vernichtet und bleibenden Eindruck hinterlassen.

Zelt steht, Körper sind einigermaßen gereinigt und die 51,5 Kilometer lassen uns die Priorität auf Schlaf setzen.

Bis Morgen….


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Kommentare

2 Antworten zu „Tag 3“

  1. Avatar von Martin
    Martin

    Durchhalten! Bei vergleichbaren Expeditionen haben sich übrigens Kevlar-Mäntel mit Gewebeband-Flicken am Expeditionsfahrzeug sehr bewährt: https://www.eoft.eu/de/tour/eoft-1213/the-crossing/

    1. Avatar von Plamen
      Plamen

      Klar halten wir durch!!! 😉
      Und jetzt haben wir ein Vollgummirad, Ätsch!

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