Guten Morgen liebe Gemeinde. 4:30 Uhr war es hohe Zeit der Nacht ade zu sagen. Die Erholungsphase fiel der umständehalber bescheidener aus als erhofft. Nach 1 h Fußmarch kehrten wir ein im Gasthaus zur golden MÖWE in Thiendorf. Die kulinarischen Genüsse waren auf erwartbar niederem Niveau. Auf dieser Wanderung gilt: „Essen ist wie Treibstoff! Hauptsache der Tank ist voll! Jetzt wartet das barrierefreie WC auf den großen Frühjahrsputz. Unser Belastungstest wird das örtliche Klärwerk mal ordentlich aus der Kompforzone holen. Wohl an Freunde, der Tag ist frisch. Wir füllen schon die Einreiseformulare für Brandenburg aus und hoffen auf komplikationslosen Transit.
And by the way: Petrus heul leise!
Mittlerweile sind wir am Grünewalder Lauch (19:00) und es gibt einiges zu berichten. Haben in Lienz beim örtlichen Vertreter der Bäckerinnung diverse Kostproben der Handwerkskunst be- und mittlerweile verwertet. Völlig überraschend waren die Einheimischen mit Freundlichkeit und Zufriedenheit ausgestattet. Nicht nur eine Ausnahme, dieses Phänomen trat flächendeckend in der Gemarkung auf. Ob ein direkter Zusammenhang mit den am Straßenrand in gleichmäßigen Abständen liegenden leeren Kornflaschen besteht, konnte auf Grund der unzureichenden Ressoursen nicht festgestellt werden. Wir wanderten weiter auf wunderschönen Wald- und Wiesenwegen. Die Unbilden der Natur lauerten nicht wie erwartet am Himmel, nein messerscharfer Split vergegenständlichte sich nach erfolgreicher Diffusion durch den Radmantel im bis dato Luft gefüllten Schlauch. Tzzzzzisch!
Glücklicherweise war ein Ersatzschlauch an Bord. In Windeseile besuchten wir den ersten brandenburgischen Baumarkt auf unserer Route. Die Auswahl an Schubkarrenequipment erwies sich als schier unüberschaubar. Es blieb uns nichts übrich als eine Taskforce einzuberufen. Mitglieder: Wir! Ergebniss der halbstündigen Beratung: Neuer Reifen, neuer Schlauch. Um die Spannung in unserer Dreier-Beziehung aufrecht zu erhalten, wurde das Vollgummirad abgewählt.
Wir verließen den Ort des Geschehens flux Richtung Norden und überquerten die Schlagader der sächsisch-brandenburgischen Handelsbeziehungen (BAB13) und rasteten in wunderschöner Wald- und Heidelandschaft. Die Sonne trocknete. Bei Brathering, Wein und Himbeergeist versuchten wir der Sonne durch eigene Rektalstrahlung paroli zu bieten. Kurz um: uns schien die Sonne aus dem Hintern.
Nach schnöder Durchquerung brandenburgischer Kiefernhaine luden wir in Lauchhammer Proviant. Die Moskito vulgaris (hundsgemeine Stechmücke) versuchte uns den Garaus zu machen, allein wir waren schneller. Ein Sprint epischen Ausmaßes sicherte unseren Fortbestand. Das anschließende Bad, welches wir ausnahmsweise mal nicht in der Menge, sondern im Grünewalder Lauch nahmen, beseitigte nicht nur das Beißen in unseren Augen. Bei 5 cm Wassertemperatur für uns ein wahrlich göttliches Erlebnis, allein das Baden ist hier fortan nicht mehr zu empfehlen.
Jetzt Bier und Abendbrot und noch ein beschauliches Stündchen bis zur Schlafstatt.
Seid lieb gegrüßt, bis Morgen.
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