Tag 10 (Rinteln – Zonengrenze)

Nach dem gestrigen „kulturvollen“ Tagesausklang erwachten wir mit einem gänzlich neuen Blick. Die Menschen, welche sich mit elektrischer Unterstützung fortbewegten, sahen trotz des gestrigen Gebläses so herrlich glücklich und zufrieden aus. Das war auffällig, da die Tage zuvor diese Art von Menschen eher knissknusprisch dreinschauten. Wir lasen von einer Möglichkeit in der näheren Umgebung, sich mit Hilfe elektrischer Traktion fortbewegen zu lassen. Das klang spannend. Da dachten wir zwei Knusperköppe uns, dass probieren wir jetzt mal aus. Diese Station sollte 12 km entfernt sein.

Kuno beim streng verbotenen Rechtsüberholen mitten auf der Bundesautobahn A2 auf der Weserbrücke

Auf den tatsächlichen 30 km gab es Störche, Segelflieger, Drachenfleger, Motorsegler, den großen Weserbogen und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica (PW).

Porta Westfalica

Just unterhalb dieses Denkmales an einer neuzeitlichen Flussquerung lag diese Station. Der Aufwand erschien uns enorm, es waren sogar Aufzüge installiert um den Zugang zur Station zu ermöglichen. Wir sattelten um und kamen elektrisch angetrieben via Hanover nach Lüneburg in Rücken-Windeseile. Die Anstrengung hielt sich auch in Grenzen. Wirklich enorm was so ein bisschen elektrische Energie ausmacht.

Falls mal keine Elektrizität zur Verfügung steht können sportlich aktive, gut aussehende Menschen (wie wir) auf die bewährte Muskelkraft zurückgreifen und trotzdem die vorhandene Infrastruktur nutzen.

Draisine

In Lüneburg beendeten wir dieses waghalsige Experiment. Nach diesen schnell zurückgelegten knapp 180 km galt es einen kleinen Imbiss mit Kaffee, Schokolade und Brounis einzuwerfen. Ab hier vertrauten wir wieder unseren Bioantrieben auf den mitgeführten Klimaschutzumsetzungsgeräten. Wir erreichten nach kurzer Zeit die Staatsgrenze nach Schleswig-Holstein. Keine Probleme bei der Einreise, alle Zertifikate und Papiere wurden anstandslos ignoriert.

In Naumburg an der Saale, ähm Lauenburg an der Elbe Backsteine gucken. Ein elbseitig gelegener Biergarten lud zum verweilen bei Grünzeug, Schuppenträgerfleisch und gehopftem Störtebecker-Tee ein. Wir nahmen an.

Lauenburg/Elbe

Bei einem imaginären Küchenbesuch bekamen wir einen möglichen Einblick davon, wie Maischolle für die Touristen hergestellt wird. Man nehme: Pressling aus Pangasius (die asiatische Schuppenpute) und klopfe sie in Plattfischform (ähnlich wie ein Schnitzel). Nun braucht es nur noch einen alten Heringskopf, den man seitlich so deformiert, dass er klotzt wie eine Flunder. Zusamgematscht, paniert und ab zum Gast. Er wird euch loben.

Wir haben uns auf den Weg gemacht Richtung Zonengrenze. Die Landschaft und Dörfer waren erfrischend anders.

Erläuchtung an der Wegkreuzung

Am nächst möglichen Bächlein bauten wir unsere Heimstadt in geübter Weise auf. Wir ließen in vielfacher Abfolge unseren mitgebrachten Joghurteimer zu Wasser und ließen dieses über unser Astralkörber rinnen. Ihr wisst ja, Waschen ist so unterschätzt.

Frisch gewaschen warfen wir uns in eine Vielzahl von Schalen. Damit waren lediglich unsere Nasenspitzen als Landeplatz für die gemeinen Stechmücken verfügbar.

Wir waren dankbar für die frische des Abends. Wir leuchteten rein was die Ortlieb-Taschen hergaben. Es wurde geschlemmt aus Gebrautem, Knabbergebäck, Geberanntem und Vergorenem (Grundvoraussetzung für einen anständigen Reisebericht).

Fuchs uns Hase haben sich in unserem Beisein gerade Gute Nacht gesagt, In diesem Sinne.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Tag 10 (Rinteln – Zonengrenze)“

  1. Avatar von Uli
    Uli

    Oh ja, Zarrentin /Schaalsee. Sehr schöne Gegend. Schon viele arbeitsfreie Tage (Urlaube) dort verlebt. Wer den Film „Hände weg von Missisippi“ kennt weiß wie schön die Gegend ist (der wurde im Biosphärenreservat Schaalsee gedreht). Geniest Eure weitere Reise.

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