Tag 2

6:15 Uhr weckte uns „Raido Waldrausch“ mit Klängen von Kuckkuck, Amsel und Kranich. 6:55 war Aufbruch. Erst unspektakulärer Wald, in welchem das große Schweigen herrschte. Keine Vögel oder anderes Getier. Schon komisch. Dann führte uns der Weg durch Wiesen und Teichlandschaft hin zu den rekultivierten Resten der lausitzer Industrielandschaft. In Lohsa beobachteten wir ein Paar Eichhörnchen beim Wipfeltanz und vernahmen plötzlich und am Feiertag (1. Mai) völlig unerwartet, olfaktorischen Liebreiz des Bäckerhandwerks. Wie immer nüchtern losgewandert boten unsere Mägen um 9:00 reichlich Aufnahmekapazität. Wir tranken die Kaffeekanne leer (jeder einen ganzen Liter) und labten uns an Herzhaftem und Süßem aus der Auslage. Spitze. Es folgten Silbersee, Berndsteinsee und Dreiweibernsee entlang des Laufes der kleine Spree. Während einer kleinen Zwischenpause erhielten wir von einem Mitglied der Impfkategorie 1 (Ü80) den verheißungsvollen Hinweis: „Sucht euch bloß eh trocknes Plätzchen, Jungs“. Nun ja wir werden sehen.

Auf der Suche nach Trinkwasser bot man uns mehrfach frisches Faßwasser an. Das Wasser in der Gartensparte war noch nicht angestellt, weil noch zu kalt. Damit gab es kaltes Mittag, weil Kochen ohne Wasser anbrennt. Mittagspause auf einer wasserwirtschaftlichen Anlage. Mittagsruhe auf überdimensionierten Brunnendeckeln. Ab Spreewitz schwenkten wir auf den Spreeradweg ein und verließen den Hochinzidenzbereich Sachsen. Brandenburg empfing uns mit einem übermotivierten, böse kläffenden Collie. Leidlich lasziv schlenderten wir weiter bis Spremberg (Ihr wisst schon: Wer kann, zieht weg). Die hier noch Wohnenden scheuten den direkten Blickkontakt und haben den Kurs „Lächeln für Anfänger“ offensichtlich noch nicht besucht. Bei einem Wok-Künstler (Asia-Fastfood) gabe es ein freundliches Lächeln und einen Schnaps gratis. Mit zweimal 69 im Gepäck ließen wir uns am Ufer der Spree zum Verzehr nieder. Gigantische Bauarbeiterportionen! Scharf und lecker aber nicht zu schaffen. Jetzt sitzen wir mit Blick auf die Talsperre Spremberg frisch gewaschen und immer noch gut gefüllt beim Tagesausklang. Wir sind auf das unsägliche Handeln des Herrn Petrus gespannt. Schluss heute nach 49 Kilometern bei Tourkilometer 65. Wir wollen es ja dieses Jahr ruhig angehen lassen.

Talsperre Spremberg

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