5:00 Uhr wurde von Kuno der Antrag auf Aufstehen gestellt. Der Bescheid war abschlägig. Somit wart der Morgenappell wurde auf 6:20 Uhr verschoben. Frühstück klassisch (ohne Bier und ohne Kaffee). Durch die Recknitz Niederung schoben wir uns langsam auf Betriebstemperatur. In Gegenwart einer Kuhherde bekamen wir vom betreuenden Bauern/Traktoristen eine Einweisung in das Verhalten beim direkten Kontakt mit dem Rindvieh im allgemeinen (für Kuno eine Begegnung auf Augenhöhe, für Plamen eine Begegnung auf Euterhöhe).
Mit hängender Zunge stampften wir bis Sanitz und feierten die Rückkehr in die Zivilisation mit Köstlichkeiten des Brau- und Bachhandwerkes.
vorher…
nachher…
Nächstes Etappenziel ist Gelbensande, Plamen hat aber noch Zwischenziele hinter dem ersten Baum im Wald.
Noch 15 km bis an die Wasserkante. Das wird heute noch und dann schwimmen die Schweinswale mal wieder mit dem Bauch nach oben wenn wir in die Ostseefluten steigen.
Freunde Mal ganz ehrlich, auch das schlechteste Bier kann im rechten Moment ne Wucht sein.
Jetzt trocknet unsere Schlafstätte in der Sonne während wir uns die Kehlen mit einer Plämbe befeuchten und hernach eine Schnellsleepingeinheit absolvieren.
Dann geht es schnurstraks dem Tagesziel entgegen.
…
Ha, von wegen „schnurstraks“, es rollte zwar …
…nur leider schön mittig in eine herzhafte Unwetterfront hinein. Wir haben einen auf Windflüchter gemacht und uns und unsere treue Begleithilfe in eine Schutzhütte gerettet.
Das war echt allerhöchste Eisenbahn. Aber nur wegen drohender Unterhopfung. Futter gefasst, Schöfferhofer vernichtet und dann in der Gummiburka Abmarsch durch den nächsten Mückenforst Richtung Dierhagen.
Wir als „Letzthelfer“ trafen unterwegs noch eine Oma, welche uns gegenüber ihren letzten Wunsch „Noch einmal ans Meer“ äußerte. Da wir uns verpflichtet fühlten, haben wir sie gleich pietätvoll abgedeckt mit uns genommen und ihrem letzten Willen zugeführt. Ehrensache!
!!!Top News Top News Top News !!!
Geschafft. Bei Tageslicht und Kilometer 47,3 war Anschlag an der Wasserkante in Dierhagen.
Jippie!
Wir haben die Schubi sofort an den Strand gewuchtet und uns in die Fluten der Ostsee. Anwesende Urlauber schauten entweder irritierte oder respektvoll zu.
Ein Schweitzer namens Emil war gemeinsam mit seiner Frau der letzte, der uns vor diesem phänomenalen Ereignis der Freien Körperkultur traf ( ca. 10 Meter vorm Strand). Unglaublich, dass es der freundliche Eidgenosse schaffte, uns noch durch ein kurzes bilaterales Gespräch aufzuhalten. Okay, der gute Mann war wohl extra als Fotograf für unser Zielfoto aus seinem beschaulichen Alpenland angereist. Da hamwa ihn glatt gewähren lassen und dann nüscht wie blank gezogen und ab durch die Mitte Richtung Dänemark gerannt. So geil!
Jetzt liegen wir, nach genau 50.000 Metern seit dem heutigen Frühsport, direkt hinter dem Deich im Zelt. ⛺
Voll verboten die Aktion, ist uns aber Schnurzpiepe!
Morgen lauert noch der fiese Mückenpfuhl namens „Darßwald“ auf unseren glorreichen Durchmarsch.
Bis Denne.
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