Tag 3 Augustusburg – Lößnitz

Ausschlafen! 6:20 Verliesen wir dankend die Hütte auf dem Kunnerstein.

Den Morgensport mit Abstiegen zu beginnen ist immer Aua. Nach der Überquerung der Zschopau über eine schöne alte Hausbrücke ging es wieder krass bergauf. Zufälligerweise begannen hinter uns wie von Geisterhand große Baumscheiben den Weg weit bergab zu rollen. Weit heißt weit!

Mehrfach hatte der gemeine LPG-Vorsitzende die Unterpflügung der Feldwege angeordnet. Wir entschieden uns sowohl für „Außenrum“ als auch für „Mittendurch“.

Ein findiger Roßzüchter lieferte uns Inspirationen für die Nutzung von mobilen Badeanstalten auf Umme-Touren.

Ausgiebiges Frühstück nahmen wir unter gleichzeitiger Inaugenscheinnahme der regenerativen Energiegewinnung ein. Wie üblich wurde auch der Waagerechten Tribut gezollt.

Der Blick auf den Erzgebirgskamm und den Fichtelberg begleitete uns den ganzen Tag. In einer repräsentativen Studie konnten wir zwei Dinge wissenschaftliche belegen: 1. es scheint bergab leichter und schneller zu gehen. 2. Die Dichte an E-Bikes ist direkt proportional zum Streckenprofil der örtlichen Radwege.

Im Gegensatz zu den derzeit auftretenden Verschwörungstheorien, wissen wir wie es tatsächlich zu den momentan beschriebenen akuten Atemwegserkrankungen kommt: Schuld allein trägt das Sperma des hundsgemeinen Fichterichs. Wir konnten beobachten wie ER flächendeckend ganze Landstriche mit seinem gelben Pollen zu befruchten vermag. Bei einem nicht empfängnissfähigen Säugetier führt dieser Versuch des Fichteris, zu den von omnipräsenten Virologen beschrieben Symptomen.

Gelber Waldboden vom Fichtenpollen

Mit trockenerem Husten durchschritten wir die gelbe Waldluft. Thalheim, bekannt für Florena-Creme und seine kulinarischen Verheißungen, lockte. Wir trafen einen FRF (Fernradfahrer). Er hatte seine Americatour mittels eines vom Bund koordinierten Rettungsflug beenden müssen. Auf der Suche nach ähnlichen Abenteuern irrte er und sein Stahlroß nun durch Deutschland. Das freigenommene Jahr (Wohnung vermiedet, Auto stillgelegt…) galt es schließlich durchzuziehen. Er war auch in Franken unterwegs und konnte nicht ein gezapftes Bier erhaschen. !Super Aussichten! Seine Vision, „eine große Schüssel voll dampfender gekochter Kartoffeln“ konnten wir auf Grund der aktuellen Versorgungslage gut nachvollziehen.

Sämtliche „Außer Haus“ Kneipen öffneten erst ihren Straßenverkauf nach 16:30 Uhr. Es blieb die Tanke. Aber nicht mit einer warmen Speise, nein kalte Bockwurst aus dem Glas, auf EX. Glücklicherweise konnten wir dieses fetthaltige Abfallprodukt der Massentierhaltung mit Reaktorbier, Typ „Sterni“ hinunter spülen. Wir schleppten unsere gemästeten Astralkörper durch den gelben Fichtenwald. Durchsagen vom Kolkraben machten uns auf die folgende Situation aufmerksam: Schwarzvogel sitzt unter Missachtung des Abstandsgebotes einem gefederten Nachträuber direkt gegenüber. Glücklicherweise kennt Plamen die Argumentationskette des Ra(a)ben zur Genüge. Frei übersetzt wurde Folgendes kundgetan: „Eh Alter verpiss Dich, Denkste weil du der größte Raubvogel im Fichtendickicht bist, kannst Du meiner Alten und meiner Brut zu nahe kommen? Corona gilt für Alle, also flieg Leine, Uhu.“ Der Uhu tat wie ihm geheißen, ein wahres Spektakel.

Kurze Wäsche im Fluss, Abkürzung über das Feld, kurzer, warmer Schauer als kleine Vorahnung für den Tag danach. Bei Lößnitz wählten wir unser Nachtquartier unter einer 110-kV-Trasse. Im benachbarten Laubenpieperverein harzten wir noch vier Bier der Sorte „Meisterbräu“. Dusche aus der Flasche, Abendbrot auf den Fundamenten des Strommastes und Augen zu nach 45 km mit gut Höhenmetern. Gesamt km 111.


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